Kontakt
Schild an einem Fenster mit dem Text „PALETTI“ in Blau und Orange, darunter steht geschrieben „kultur café begegnung“. Das Fenster reflektiert Licht, im Inneren befindet sich ein teilweise sichtbarer Hintergrund.
Drei Menschen sitzen in einem Raum und tragen Mundschutz. Die Person links trägt einen blau gemusterten Pullover, die Person in der Mitte einen schwarzen Pullover mit Schal und die Person rechts trägt eine Brille und einen roten Pullover. Im Hintergrund hängen Mäntel.
Von der Decke hängende Papierbasteleien, darunter zwei weiße Tauben mit dezenten gelben Punkten, ein rotes Ahornblatt und eine bunte Kette aus grünen, orangefarbenen und gelben Papiergliedern.
Drei Frauen sitzen und unterhalten sich in einem gemütlichen Raum mit heller Holzvertäfelung und Kunstwerken. Eine Frau mit Kopftuch und Brille hält ein Notizbuch in der Hand. Eine andere trägt eine Maske und ist älter, während die dritte, jüngere Frau zusieht. Eine Karte mit der Aufschrift „Afrika“ ist im Hintergrund zu sehen.
Drei Personen stehen bei Tageslicht vor einem Gebäude in der Nähe eines Eingangs mit der Aufschrift „Paletti Kultur Café Begegnung“. Eine Person steht neben einem Briefkasten, die anderen stehen auf beiden Seiten, alle lächeln und tragen legere Kleidung.
Zwei Frauen mit Kopftüchern und Masken sitzen drinnen und unterhalten sich. Eine Frau trägt eine rote Strickjacke, die andere eine schwarze Weste. Im Hintergrund sind Bücherregale und gerahmte Zertifikate zu sehen.
Drei Personen befinden sich in einem Raum mit einer Präsentationsleinwand, auf der das Wort „Kultur“ zu sehen ist. Eine Person sitzt auf der Bühne, spricht und gestikuliert mit einem Papier in der Hand. Die anderen beiden sitzen in der Nähe. Ein Projektor und Dekorationsgegenstände sind zu sehen.

Leider werden bis heute – und aktuell wieder verstärkt – Vorurteile offen zur Schau gestellt und Diskriminierungen legitimiert. Um dagegen zu wirken, sei es wichtig, dass Menschen mit unterschiedlichen kulturellen, sozialen und ökonomischen Hintergründen in einen ständigen Dialog treten, so die zweite Vorsitzende des Vereins Begegnung der Kulturen, Angelika Grimmbacher. Nur so könne man Barrieren abbauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Vor diesem Hintergrund initiierte der Verein einen Workshop unter dem Titel „Meine Kultur und Deine Kultur – Vielfalt macht Demokratie“. Mit ins Boot holten die Veranstalter die WERTansich(t) GbR. Und die steht für professionelles Konfliktmanagement. Die GbR hat sich die Sichtbarmachung von Machtstrukturen, das Training der Ambiguitätstoleranz und das Erkennen und Anerkennen von Diversität auf die Fahne ihres Programms geschrieben und versteht es auch, die Themen mit viel Feingefühl und Freude während der Workshops anzugehen, und umzusetzen und zwar durch unterschiedliche interaktive und partizipative Übungen. Moema Smago und Vatan Ukaj meisterten auch sprachliche Hürden mit Bravour, dabei verwendeten sie unter anderem nonverbale Elemente aus der Theaterpädagogik. Sie studierte Interkulturalität und Integration M.A. – während Vatan Ukaj die Schwerpunkte: Beteiligung und Integration, politische Bildung, Konfliktmanagement, Moderation und interkulturelle Trainings hat. Wenn uns erst einmal die Dynamik gesellschaftlicher Zuschreibungen bewusst wird, kann dies zu einer Stärkung der eigenen Resilienzkräfte führen. Somit könne man der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit entgegenwirken. Während der Vorstellungsrunde wurden die Namen der Teilnehmer in den Ring geworfen und deren Herkunft erklärt. Anhand des Eisbergmodells führten die beiden Referenten an das Thema heran und Sensibilisierten die Teilnehmer. Das Eisbergmodell dient in der Kulturwissenschaft dazu, um die Problematik zu verdeutlichen. Der kleinere Teil des Eisbergs, seine Spitze, liegt demnach leicht sichtbar über der Wasseroberfläche. Sichtbar und hörbar sind die Sprache, Bräuche, Kleidung und Kulinarik, während der überwiegende Teil „unter der Wasseroberfläche“ verborgen bleibt. Das wären bestimmte Normen, Werte, die Religion oder die Lebensphilosophie. Die Bereiche, die unterhalb der Wasseroberfläche liegen, sind nicht direkt sichtbar für Menschen, die mit der Kultur nicht vertraut sind. Sie beeinflussen jedoch die sichtbaren Bereiche der Kultur sehr stark. Erst durch das Wissen um diese verborgenen Einheiten könne man eine fremde Kultur verstehen, so Vatan Ukaj. Moema Smago und Vatan Ukaj zeigten auch, was passieren kann, wenn Menschen, die im Alltag wenig miteinander zu tun haben, vielleicht sogar Angst oder Abneigung verspüren, plötzlich Gemeinsamkeiten entdecken? Und zwar anhand des Videos „all that we share“, den ein dänischer Fernsehsender ausgestrahlt hatte, um damit für mehr Toleranz und weniger Schubladen-Denken zu werben. Ganz häufig stecke viel Angst in uns und die schaffe neue Barrieren, das war allen am Ende des Kurses bewusst geworden. Wichtig sei es, die eigene Einstellung immer zu hinterfragen, so der O-Ton der Gruppe.

Link zum Video:          https://www.youtube.com/watch?v=jD8tjhVO1Tc

 

Info zum federführenden Verein:

2015 wurde der gemeinnützige Verein „Begegnung der Kulturen e.V.“ gegründet. Dessen Ziel ist es, Menschen mit unterschiedlicher Herkunft miteinander in Kontakt zu bringen, den Austausch und damit das Verständnis untereinander zu fördern. Dem Verein liegt es besonders am Herzen, Familien zu stärken und das Miteinander durch Gruppenangebote zu fördern. Bereits bestehende Angebote wie Sprachkurse, Textilwerkstatt und Spielgruppen werden weitergeführt. Neue Gruppen mit eigenen Themen dürfen sich entwickeln. Im Juni 2018 wurde das „PALETTI-KULTURCAFE“ eröffnet. Donnerstags, freitags und samstags gibt es dort ein kleines Frühstück, Mittagstisch, hausgebackenen Kuchen und verschiedene Getränke. Zusätzlich zum Café-Betrieb finden Lesungen in unterschiedlichen Sprachen, kleine Konzerte oder Themenwochen zu bestimmten Ländern mit kulinarischen Spezialitäten anbieten. Angesprochen sollen sich Menschen fühlen, die an einem interkulturellen Austausch interessiert sind und sich gerne durch neue Erfahrungen auf kulinarischer, literarischer und sonstiger künstlerischer Ebene inspirieren lassen; Menschen, die in Gmünd ankommen, neue Kontakte knüpfen wollen und sich dafür eine gemütliche und vertrauensvolle Atmosphäre wünschen.